12.2020: Nistkasten - Überraschungen
Im November wurden unsere 20 Nistkästen hinter dem Argeter Sportplatz von der Kindergruppe gereinigt. Und das war gar nicht langweilig, im Gegenteil, es gab Überraschungen und interessante Entdeckungen. Da saß doch in einem der Meisenkästen eine Haselmaus und schaute ganz verdutzt. Wir wollten sie nicht stören und schlossen das Häuschen gleich wieder. Meisen sind sehr ordentlich, sie bauen ihre Nester sorgfätig und polstern sie mit Moos. Die Sperlinge dagegen sind viel großzügiger oder soll man sagen schlampiger. Ihre Nester bestehen aus zusammengeworfenen Grashalmen, gepolstert wird da gar nichts. In manchen Nestern fanden wir noch die Eierschalen der ausgeschlüpften Jungen. Die Nistkästen mussten wir jetzt reinigen, denn bald kommen die neuen Bewohner, die Haselmäuse, die ihren Winterschlaf hier verbringen. Einige Nistkästen müssen jetzt noch repariert werden, Unsere Hände wurden kalt bei der Arbeit, aber Spass machte es trotzdem und im nahen Sportlerheim konnten wir uns ja aufwärmen.
Unsere Monatsversammlung muss koronabedingt bis auf weiteres ausfallen.
Zum Jahreswechsel wünschen wir unseren Mitgliedern und Freunden alles Gute für die nächsten zwölf Monate! Wir hoffen, dass wir bald wieder zu normalen Verhältnissen zurückkehren können! Wenn Sie mehr über unsere Ortsgruppe wissen wollen, finden Sie alle Informationen auf unserer Homepage www.sauerlach.bund-naturschutz.de.
Kora Albath
10.2020: Laubbläser im Gegenlicht
Sieht doch schön aus, der Staubbläser im Gegenlicht, und das Laub ist ruckzuck weg. Was soll denn da schlecht sein an diesem praktischen Instrument. Es ist allerdings eine Eigenart mancher Errungenschaften unserer Zeit, dass man die peinlichen oder gar gefährlichen Auswirkungen nicht sieht. Aber heutzutage wird ja alles gemessen und geprüft, und da macht das Umweltbundesamt sehr unerfreuliche Feststellungen. Der Krach und die Abgase des Laubbläsers sind gar nicht das Hauptproblem, das Bedenkliche, ja Gefährliche ist der aufgewirbelte Feinstaub (Partikel, die kleiner sind als 10 Mikrometer), den vor allem derjenige einatmet, der das Gerät bedient. Die fiesesten Partikel werden da hochgwirbelt: Pilzkeime, Darmbakterien (etwa von Hundekot) etc. Am besten also arbeitet man mit Mund-Nasenschutz, das hat man ja jetzt. Oder noch besser, sagt das Umweltbundesamt, man nimmt wieder den guten alten Besen, damit wirbelt man nur ein Zehntel dieser bedenklichen Partikel auf, und die bleiben weitgehend in Bodennähe.
Unsere Monatsversammlung muss coronabedingt leider weiterhin ausfallen.
Text: Walter Doll, Foto: BN
08.2020: Schön bunt
Intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen bieten Insekten keinen Lebensraum, deshalb verschwinden diese immer mehr. Was bleibt Bienen und Schmetterlingen? Privatgärten, wenn sie naturnah bepflanzt sind, kommunale Flächen, wenn sie so angelegt sind, dass dort Wildkräuter wachsen und blühen können und Sträucher, die Nahrung bieten. Aber Wildkräuter wachsen nur auf Magerboden. Dazu muss man meist erst die Humusschicht abtragen. und dann kommen die Wildkräuter von selbst. Oder man sät sie, das geht schneller.
Die Gemeinde hat jetzt an der Otterloher Straße, vor der Grundschule, einen Streifen auf diese Weise angelegt, und schon blühen dort die verschiedensten Wildkräuter. Freilich sind Straßenränder nicht der ideale Lebensraum für Bienen und Schmetterlinge, aber wie sich zeigt, suchen sie auch dort ihre Nahrung. Größere Flächen bieten die Verkehrskreisel etwa an der Hofoldinger Straße. Aber hier gibt es immer noch die Abwägung, was schätzen die Bürger mehr, die zarten Blüten der Wildblumen, wie sie Bienen und Schmetterlinge suchen oder die prallen Blüten der hochgezüchteten sterilen Farbmonster, die von keinem Insekt besucht werden, weil sie ihnen nichts zu bieten haben. Manche Gemeinden wählen eine sinnvolle und schöne Kombination, etwa eine Wildkräuterwiese und in der Mitte eine ausladende Heckenrose.
Unsere nächste Monatsversammlung findet erst wieder im September statt, am dritten Donnerstag im Monat, am 17. September um 20 Uhr im Gebäude der vhs. Gäste sind immer willkommen!
Text und Foto: Walter Doll
07.2020: Naturinsel
Vor einigen Wochen haben wir vor dem kleinen Wäldchen an der Sommerstraße, gegenüber dem S-Bahnhof, diese Tafel aufgestellt. Dieses kleine Wäldchen, um das sich niemand kümmert, das ganz sich selbst überlassen ist, wird dadurch zum idealen Rückzugsort für mehrere Tierarten, die sonst keinen Lebensraum mehr finden. Hier gibt es noch einen Laubwald, vor allem Ahorn, Eschen und viele Sträucher. Wenn ein Ast abbricht oder ein Baum umfällt, bleiben sie liegen und bieten idealen Unterchlupf für die Tiere. Hier gibt es noch die sehr seltene und hoch geschützte Schlingnatter, die der Kreuzotter ähnlich sieht. Sie beisst auch mal, aber sie ist nicht giftig. In den Wipfeln der höchsten Bäume haben sich die Saatkrähen niedergelassen. Auch sie sind selten und geschützt, ihr Geschrei kann die Anwohner aber auch nerven. So sind die Tiere in diesem Wald geschützt; als geschützte Tierarten sichern sie aber auch dieses Wäldchen.
Unsere nächste Monatsversammlung findet wieder am dritten Donnerstag im Monat, am 16.Juli um 20 Uhr im Gebäude der vhs statt. Gäste sind immer willkommen! Wenn Sie mehr über unsere Ortsgruppe wissen wollen, finden Sie alle Informationen auf unserer Homepage www.sauerlach.bund-naturschutz.de.
Autor und Fotos: Walter Doll (Tipp: Mit Klick auf ein Bild wird es vergrößert angezeigt)
06.2020: Die Gelbbauchunke, unser Schützling
Es gibt nicht mehr viele, sie stehen auf der Roten Liste, Gefährdungsstufe 2, das heißt, der Bestand ist sehr gefährdet, sie sind nur noch regional verbreitet. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind sie streng geschützt. In Sauerlach gibt es noch kleine Bestände östlich des Ortes Richtung Autobahn. Sie ist sicher unsere interessanteste Unke. Bei Gefährung richtet sie sich auf und versucht den Gegner mit ihrem leuchtend gelben Bauch zu erschrecken. Die kleine Unke, sie ist nur etwa 5 cm groß, sie hat es schwer — ihre Chancen zu überleben sind nicht groß. Ihre Laichzeit beginnt Anfang Mai, sie legt nur etwa 100 Eier, die Erdkröte im Vergleich bis 6000. Und diese Eier sind die Lieblingsnahrung der Libellenlarven, die massenhaft in unsereren stehenden Gewässern leben. Die Gelbbauchunken sind deshalb sehr wählerisch bezüglich des Laichgewässers, sie laichen nur in flachen „frischen“ Gewässern ab, die erst vor kurzem entstanden sind, in denen noch keine Libellenlarven liegen. Und solche Gewässer finden sie immer weniger.
Wir helfen ihr deshalb. Wir legen in geeignetem Gelände solche frischen, flachen Gewässer an, die auch meist zur Laichablage angenommen werden. Schon kurze Zeit später sieht man dann die kleinen Kaulquappen im Wasser schwimmen. Wenn es aber dann längere Zeit nicht regnet, trocknen diese kleinen Gewässer schnell aus und die kleinen Kaulquappen gehen zu Grunde. Aber wir sorgen vor, der Sauerlacher Bauhof stellt uns einen Tank mit Wasser in die Nähe und wir füllen die Laichgewässer rechtzeitig auf. So gelang es uns in letzten Jahren die Gelbbauchunken-Population zu erhalten und sogar zu vergrößern.
Unsere nächste Monatsversammlung findet wieder am dritten Donnerstag im Monat, am 18.Juni um 20 Uhr, im Gebäude der VHS statt. Gäste sind immer willkommen!
Autor und Foto: Walter Doll
04.2020: Neue Einfamilienhäuser beim Argeter Sportplatz
Der Neubau, in Vollholz, wurde von Herrn Zellner (Bauamtsleiter) genehmigt, nun sind die sieben Häuser bezugsfertig. Wir freuen uns schon auf die neuen Mieter, die sich ihr Haus, je nach Haustürgröße (Größe des Einflugloches) auswählen werden. Wir erwarten Kleinmeisen (Blau-, Weiden-, Sumpfmeise), Kohlmeise, Feldsperling, Kleiber, Hausrotschwanz, Bachstelze. Die Häuser sind durch einen Vorbau mardersicher, sie wurden in sorgfältiger Arbeit durch unsere Kindergruppe in der Winterzeit erstellt. - Übrigens hat Tassilo Hannig (in der Bildmitte) seine Ausbildung zum Gruppenleiter abgeschlossen und übernimmt jetzt einen großen Teil der Gruppenarbeit.
Autor: Walter Doll
03.2020: Haselmaus
In unserem BN-Wäldchen lebt die Haselmaus:
Bei der Biotop-Pflege haben wir ihr Nest gefunden: Ein gut Tennisball-großes kugelrundes Nest aus alten Gräsern kunstvoll zusammengeflochten, das in den Sträuchern etwa einem halben Meter über dem Boden hängt. Wir hätten gerne die Maus selbst vor ihrer Haustür fotografiert, aber sie wollte sich leider nicht zeigen - oder sie war nicht zu Hause.
Autor: Hans Grund
Manchmal wundert man sich, was es nicht alles gibt. „Lichtverschmutzung“, was soll denn das sein? Tatsächlich spielt das aber eine nicht zu unterschätzende Rolle bei den Ursachen für den starken Insektenrückgang. Die vielen, oft sehr intensiven Lichtreklamen, die auch noch die ganze Nacht brennen, erweisen sich als sehr effektive Insektenfallen. Viele Insekten umkreisen sie, bis sie an Erschöpfung zugrunde gehen. Aber das ist nur ein Effekt dieser „Lichtverschmutzung“. Der Film Verlust der Nacht, den wir am Donnerstag, dem 30.Januar um 19.30 Uhr im Vortragsraum der vhs zeigen, stellt das Problem in seiner ganzen Vielfalt dar. Eintritt wie immer kostenlos.
Unsere nächste Monatsversammlung findet am dritten Donnerstag im Monat, am 20.02.2020, um 20 Uhr im Gebäude der vhs statt. Gäste sind immer willkommen! Wenn Sie mehr über unsere Ortsgruppe wissen wollen, finden Sie alle Informationen auf unserer Homepage www.sauerlach.bund-naturschutz.de.
Autor: Walter Doll
01.2020: Nachwuchs
Zu unserer Ortsgruppe gehört seit vielen Jahren auch eine Kindergruppe, die sich monatlich trifft, meist irgenwo im großen Gemeindegebiet Sauerlachs. Das sind Kinder aus der Grundschule oder den ersten Klassen der Realschule oder des Gymnasiums. In dieser Kindergruppe gibt es jährlichen Wechsel, neue Mitglieder kommen dazu, ältere treten aus. Manchen aber gefällt es so gut, dass sie dabei bleiben und noch die Ausbildung zum Jugendleiter machen. Acht Jugendliche aus Sauerlach und den Nachbargemeinden haben sich jetzt zusammengeschlossen und eine Jugendgruppe des BN für den südöstlichen Landkreis gegründet. Sie werden von den Ortsgruppen und dem Kreisverband unterstützt. Sie haben sich bei den „Fridays-for-Future“ Demos getroffen und organisieren jetzt eigene regelmäßigeTreffen. Unter annika-jbn@web.de kann man sich bei ihnen melden.
Unser zweiter Film im Winterhalbjahr befasst sich mit der „Lichtverschmutzung“. Diese Wissenschaftsdokumentation begleitet Forscher des Projekts „Verlust der Nacht“ bei ihren Untersuchungen zu den Folgen der taghellen Beleuchtung immer größerer Gebiete und sie machen erstaunliche Erfahrungen bei den ökologischen, gesundheitlichen und kulturellen Auswirkungen dieses Lichtsmogs. Wieder ein Film, der die Augen öffnet für ein Phänomen, über das man sich kaum Gedanken macht. Der Film wird am Donnerstag, dem 30.Januar 2020 um 19.30 im Vortragsraum der vhs gezeigt. Der Eintritt ist kostenlos.
Zum Jahreswechsel bedanken wir uns bei allen, die unsere Arbeit unterstützen und wüschen Ihnen alles Gute für das kommende Jahr! Unsere nächste Monatsversammlung findet im Januar am vierten Donnerstag im Monat, am 30.01.nach der Filmvorführung im Gebäude der VHS statt. Gäste sind immer willkommen! Wenn Sie mehr über unsere Ortsgruppe wissen wollen, finden Sie alle Informationen auf unserer Homepage www.sauerlach.bund-naturschutz.de.
Autor: Walter Doll